Vorbemerkung:
Mit Wirkung vom 1.1.1972 wurden die Gemeinden Hausmehring, Watzling und Schwindkirchen (ehemals Landkreis Mühldorf) sowie Teile der Gemeinden Eibach (sonst siehe Taufkirchen) und Schiltern (sonst siehe Sankt Wolfgang) nach Dorfen eingegliedert. Seit 1.5.1978 gehören auch die Gemeinden Tegernbach (entstanden am 1.1.1972 aus Grüntegernbach und Wasentegernbach) und Zeilhofen zu Dorfen. Grüntegernbach, Hausmehring und Zeilhofen führten eigene Gemeindewappen, die durch die Zusammenlegung untergegangen sind. In den eingemeindeten Ortsteilen Schwindkirchen und Wasentegernbach gibt es Bestrebungen zu eigenen "Ortsteilwappen".
Begründung des Wappens:
Neben verschiedenen freieigenen bäuerlichen Anwesen in der Gemarkung Hausmehring und dem Grundbesitz von Klöstern und Kirchen hatte die Hofmark Moosen umfangreiche gerichts- und grundherrliche Rechte im Bereich der heutigen Gemeinde. Als Inhaber dieses Niedergerichtsbezirkes erschienen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert die adeligen Familien von Haslang und Westacher. Deren Wappen (Haslang: Gespalten im Eisenhutschnitt; Westacher: In Silber ein schwarz gekleideter Mann, einen grünen Baum haltend) eignen sich daher gut dazu, die geschichtliche Entwicklung innerhalb des Gemeindegebietes historisch zu versinnbildlichen.
Das Bayer. Staatsministerium des Innern stimmte am 10. August 1965 der Annahme des Wappens zu.
Entwurf des Wappens:
Max Reinhard, Passau.
Wappen der Haslang.
1. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570)
EQVESTRIS ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBILIVM VTRIVSQUE BAVARIAE ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA2. Grabstein des Joseph Heinrich Freiherr von Lemmingen (t 1738), nach dem Tode seiner Ehefrau zum Priester geweiht; Langenpreising, Pfarrkirche St. Martin, Altarraum, Westwand.
Der Stein zeigt in Wappen die Genealogie Lemmingen und die Ahnenprobe für die Ehefrau Maria Francisca Freiin von Sandizell, darunter auch das Wappen Haslang, neben anderen altbairischen Familien.
Der Stein nennt, sehr bemerkenswert, auch den Sohn und Nachfolger des späteren Priesters.3. Siebmacher'sche Wappenbücher Band VI, 1. Abteilung: Abgestorbener bayerischer Adel. Nürnberg 1882, S. 15.
Hasslang
zu Hasslangkreit und Hohenkammer, bayr. Uradel, stamm- und wappengenossen mit den v. Kemnat, Erbhofmeister in Bayern 1618, Freiherrn ..., Grafen ... Im Georgi-Ritter-Orden aufgeschworen 1729 und 1762. Im Mannstamm erloschen 1804. Führten immer das Stammwappen: Von G. und R. im Eisenhutschnitt gespalten. - Auf dem Helm ein g.-gestülpter gekrönter r. Hut, mit Federbusch.
Decken: r., g. Im Georgi-Orden ist das Wappen 1762 mit etwas anderem Kleinod, und mit b., s. Decken (letzteres sicher unrichtig) aufgeschworen.
Abbildung: Tafel 12.
Wappen der Westacher (1434).
Aus der Familie Westacher sind mehrere
Richter hervorgegangen:
Jakob, Klosterrichter Ebersberg 1518-20, Landrichter Dorfen 1524,
Landrichter Erding 1530-39;
Alex, Landrichter Dorfen 1524-36;
Hans (Franz) Georg, Landrichter Dorfen 1554-1561, Erding
1561-1600;
Johann Ferdinand, Landrichter Dorfen 1696-1722.
1. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570)
EQVESTRIS ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBILIVM VTRIVSQUE BAVARIAE ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA2. Grabstein, Rotmarmor, der Eheleute Hans Christoph Puecher (t 1620) und Maria Westacher (t 1645), Jettenstetten, Filialkirche St. Margaretha.
Der Stein zeigt die beiden Wappen: Puecher und Westacher.3. Siebmacher'sche Wappenbücher Band VI, 1. Abteilung: Abgestorbener bayerischer Adel. Nürnberg 1882, S. 192.
Westacher
v. Armsdorf (B. A. Wasserburg); Hans W. z. A. 1434; Hans Georg W. z. A., Pfleger zu Erding, t 1600; sein Sohn Hans Georg, Pfleger und Landrichter zu Eggenfelden. Er und sein Bruder Hans Johann stehen im Hofwappenbuch des Herzogs Ferdinand (ca. 1600).
In dem genannten Hofwappenbuch steht 1) "Wostaer zu Wöstarn vnd zum Wög das alt wapen": in G. ein -gekleideter Mann (Kragen g.), einen ausgerissenen gr. Baum in der Rechten tragend. Helm: der Mann wachsend. Decken: g.
Ferner 2) das Wappen der oben genannten Brüder: in B. der Mann g.-bekleidet mit -gepanzerter Brust; der Baum ohne Wurzel. Gekr. Helm: der Mann (-bekleidet) wachsend. Decken: b. g. (No. 1).
Im Wappenbuch des Herzogs Albrecht 1560 ist der Schild b, der Mann -bekleidet, mit einem Becher in der Rechten.
Die Apian'sche Wappensammlung giebt den Schild s., den Mann -bekleidet mit gr. Baum. - Das Wappen bei Hund stimmt mit dem "alten Wappen" überein.
Vermehrtes Wappen 1. u. 4. Stammwappen 2. u. 3. von B. S. gespalten mit zwei Wecken verwechs. Tinctur. Zwei Helme: I. gekr. zum Stammwappen. II. niedriger von S. B. gespaltener Hut, der Stulp das Bild des Feldes 2 wiederholend, der Hut mit drei b. - s. b - s. Federn besteckt (die mittlere gespalten). Decken: b. g. - b. s.
Mit diesem Wappen erscheinen die W. - wie viele andere Geschlechter des Uradels - bei Sibmacher IV, 192 unter den "Geadelten". Wahrscheinlich haben die W. eine Wappenvermehrung ausgebracht, die zu dieser Bezeichnung Anlass gegeben hat. Uebrigens ist das vermehrte Wappen schon der Maria W., Gattin des Johann Christoph v. Puech (ca. 1600) in einer Ahnentafel belegt.
Abbildung: Tafel 194.4. Armstorf, Kirche St. Laurentius, Grabstein.
Unser Bayern (Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung) Bd. 14 (1965), S. 88.
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