Die Wappen und Flaggen des Landkreises Erding (Oberbayern)
ehemalige Gemeinden
Flagge Verwendung Literatur Bildquellen Links

In Silber eine schräg gestellte blaue Pflugschar

Erding

In Silber eine schräg gestellte blaue Pflugschar.

Vorbemerkung:

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde mit Wirkung vom 1. Mai 1978 aus der Gemeinde Altenerding, der Stadt Erding und der Gemeinde Langengeisling die neue Stadt Erding gebildet. Alle drei Orte führten ein eigenes Wappen. Der Erdinger Stadtrat beschloß in seiner Sitzung vom 29. Mai 1978, daß die fusionierte Stadt Erding das alte Wappen der Stadt Erding weiter verwenden wird, bis vom Stadtrat ein gegenteiliger Beschluß gefaßt wird.

Die Regierung von Oberbayern stimmte der Annahme des Wappens der ehemaligen Stadt Erding am 4. August 1978 zu.

Dem Wunsch der Fusionsgemeinden Altenerding und Langengeisling, ein neues Stadtwappen erstellen zu lassen, in dem alle Wappen der drei Fusionsgemeinden erkennbar untergebracht sind, konnte damit nicht zum Durchbruch verholfen werden. Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns hat als begutachtende Behörde dazu festgestellt: "Die Stadt Erding ist in der glücklichen Lage, ein seit dem späten 13. Jahrhundert nachgewiesenes Wappenbild von einzigartiger Prägnanz zu besitzen. Jedes neue Stadtwappen, in dem Wappenbestandteile der Fusionsgemeinden Altenerding und Langengeisling diesem traditionsreichen Wappenbild hinzugefügt würden, müßte dessen eindrucksvolle Schlichtheit beeinträchtigen oder zerstören. Unter Berücksichtigung der überzeugenden Kontinuität des Erdinger "Pflugeisens" und in Anbetracht eines überörtlichen, auf die unverfälschte Erhaltung der symbolischen Zeugnisse unserer Vergangenheit gerichteten heraldischen Anliegens muß die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns jede Veränderung des bisherigen Erdinger Stadtwappens durch Verbindung mit Wappenbestandteilen der Fusionsgemeinden Altenerding und Langengeisling ablehnen." Die Wappen der ehemaligen Gemeinden Altenerding und Langengeisling sind damit untergegangen. Sie werden jedoch im Rahmen der Möglichkeiten in Broschüren der Stadt Erding weitergeführt.

 

Begründung des Wappens:

Seit dem aus dem späten 13. Jahrhundert stammenden und seit 1303 durch Abdrücke überlieferten ersten Siegel steht im Schild stets die schräg liegende Pflugschar (eigentlich "Pflugeisen"). In den Siegelunterschriften läßt sich erst seit 1634 der städtische Rang des Ortes ablesen, der jedoch schon für die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts angenommen werden kann, nachdem der Mauerring vollendet und ein Pfleggericht eingerichtet worden war. Die sehr vielen Abbildungen des Wappens seit 1523 geben übereinstimmend die heutigen Farben an, die Pflugschar aber fast ausnahmslos senkrecht gestellt. Diese war als Gerät zur Bearbeitung der Erde als redendes Zeichen für den Ortsnamen gedacht.

Das Wappenbild von Erding ist ebenso wie das von Dorfen bereits in der Wappensammlung von Apian und im Wappenblatt von Mielich enthalten.

 

Entwürfe des Wappens:

Otto Hupp, München und Max Reinhard, Passau.

 

Historische Bildquellen:

Wappen der Stadt Erding

1. Siegelabdruck 1392.

2. Siegelabdruck 1472.

3. Siegelabdruck 1514.

4. Landtafel von Hofmaler Hans Mielich (1565). Dieses Wappenblatt, das den Bußpsalmen des Orlando di Lasso vorangestellt wurde, zeigt die Vertreter des Prälatenstandes, der Städte, Märkte und ehemaligen Grafschaften, die im Herzogtum Bayern aufgegangen sind. Neben Erding finden sich die Wappen von Dorfen und Wartenberg.

5. Apian, P (1568): Bairische Landtaflen XXIIII. Darinnen das Hochloeblich Furstenthumb Obern unnd Nidern Bayrn / sambt der Obern Pfaltz / Ertz unnd Stifft Saltzburg / Eichstet / unnd andern mehrern anstossenden Herschafften / mit vleiß beschriben / und in druck gegeben. Ingolstadt, Tafel 14.
Neben der Stadt Erding findet sich auch das Wappen der Stadt Moosburg auf dieser Tafel.

6. Bauzier, Stuck, farbig gefaßt, ED, Klettham, Wallfahrtskirche Hl. Blut, Ende 17. Jh., am Chorbogen.

7. Erdinger Schrannenzeichen; Standgeldmarke (1718). Abbildung aus: Organisationskomitee 750 Jahre Stadt Erding (1978): Stadt Erding - Chronik, Bilderbogen, Dokumente, S. 109.

8. Eine reizende leicht kolorierte Federzeichnung, um 1749, zeigt uns das "Zunftwappen" der Hufschmiede; Abbildung aus: Organisationskomitee 750 Jahre Stadt Erding (1978): Stadt Erding - Chronik, Bilderbogen, Dokumente, S. 168.

9. Zunftkasse der Erdinger Landwehr mit Wappen von Erding und Kurfürstentum Bayern (Heimatmuseum Erding); Abbildung aus: Organisationskomitee 750 Jahre Stadt Erding (1978): Stadt Erding - Chronik, Bilderbogen, Dokumente, S. 165.

10. Gemarkungssäule, Granit, Erding, Brücke am Mühlgraben, Südseite.
Die Mauerkrone, aus der napoleonischen Heraldik übernommen, ist (in Bayern) kein zulässiger Teil eines Ortswappens.

11. Siegelabdruck 1819.

12. Der Schöne Turm um 1860; zu beachten das Erdinger Wappen über dem Torbogen. Abbildung aus: Organisationskomitee 750 Jahre Stadt Erding (1978): Stadt Erding - Chronik, Bilderbogen, Dokumente, S. 112.

13. Gemarkungsstein 1865, Erding, Staatl. Vermessungsamt.

14. Siebmacher'sche Wappenbücher Band I, 4. Abteilung: Wappen der Städte und Märkte in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Nürnberg 1885, S.11.
Erding, Stadt in Oberbayern, führt eine b. (auch , eiserne) Pflugschare, schräggestellt in S., das Feld gewöhnlich damaszirt. Diess Wappenbild kommt zu Anfang des XV. Jahrhunderts bereits in Siegeln der Stadt vor.
Abbildung: Tafel 21.

15. Siegelabdruck 1894.

16. Fresko-Malerei, Rathaus Erding (sog. Grafenstock), 1912. Abgebildet sind neben dem Erdinger Wappen die Wappen verschiedener Pfleger des Pfleggerichts Erding: Philipp von Preysing (1548-1550), Johannes von Fraunhofen (1453-1487), Hanns von Fraunberg (1442-1444), Krafft von Grünbach (1513-1519), Graf von Seinsheim (ehem. Besitzer des Gebäudes), Graf Bernh. Bero von Rechberg (1666-1691), Ulrich der Ecker (1817), Theodor von Haimhausen (1601-1626), Graf Ernst Benno v. Wartenberg (1629-1666).

17. Siegelabdruck 1919.

18. Siegelabdruck 1923.

19. Hupp, O. (): Deutsche Ortswappen Bayern Kreis Oberbayern. Bremen (Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft), Nr. 16.
Erding; Stadt, 4274 Einwohner (1925); Wappen: In Silber eine schrägrechts gestellte blaue Pflugschar.
Das schon 1317 urkundliche SIGILLVM CIVIVM IN AERDINGA, und ebenso das auch noch dem 14. Jahrhundert angehörende kleine Siegel mit gleicher Umschrift haben in einem mit ganz kleinen Kreuzchen bestreuten Dreieckschilde die schräggestellte sehr spitze Pflugschar, später wird die Form breiter und der Schild mehr und mehr verziert.

20. Malerei auf den Türen zum Heilig-Geist-Hof, Erding.

21. Altaraufbau (19. Jhd.), Erding, St. Johann.

 

Literatur:

Hupp, O. (): Deutsche Ortswappen Bayern Kreis Oberbayern. Bremen (Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft), Nr. 16.
Erdinger Anzeiger, 24./26.12.1952.
Stadler, K. (1965): Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Band 4 Die Gemeindewappen des Freistaates Bayern I. Teil A-L. Bremen (Angelsachsen-Verlag), S. 47.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 30.07.1993.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 21.07.1999.

 

Links:

Homepage der Stadt Erding
Erding connectED, die Bürgernetzseiten
Radsport Erding
Stadtkapelle Erding
VHS Erding online
www.altenerding.de (im Aufbau)
www.langengeisling.de (im Aufbau)


Ehemalige Gemeinden:

Die untergegangenen Wappen der ehemaligen Gemeinden
Altenerding und
Langengeisling.


Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 14.07.2001 von Marcus Schmöger

Email: marcus@ed-wappen.de