Die Wappen und Flaggen des Landkreises Erding (Oberbayern)
Flagge Verwendung Literatur Bildquellen Links

In Blau gekreuzt ein silberner Schlüssel und ein silberner Palmzweig.

Moosinning

In Blau gekreuzt ein silberner Schlüssel und ein silberner Palmzweig.

Begründung des Wappens:

Der Vorschlag des Hauptstaatsarchivs zum neuen Gemeindewappen ging von der rund 800jährigen Verbindung des Ortes mit dem berühmten Reichsstift St. Emmeram in Regensburg aus. Moosinning war Probstei des Klosters, wird als Besitz von St. Emmeram erstmals 1031 urkundlich erwähnt und teilte mit dem Reichsstift die Geschicke bis zu dessen Aufhebung anläßlich der Säkularisation. Es lag daher nahe, für das gemeindliche Wappen Sinnbilder gerade dieser Grundherrschaft zu verwerten. In Frage kamen hier insbesondere Schlüssel und Palmzweig, die auf den Siegeln schon seit 1358 als Wappenbilder des Benediktinerstifts nachgewiesen werden können. Sie gehören einer alten Klostertradition zufolge dem Patron der Abtei, dem hl. Wolfgang, zu. Um bei der Übernahme des Klosterwappens doch eine gewisse Unterscheidung des Gemeindewappens und damit auch eine künstlerische Vereinheitlichung zu erzielen, wurden die beiden ursprünglich nebeneinander stehenden Bilder nunmehr gekreuzt wiedergegeben und statt den Stiftsfarben Weiß und Rot die Farben Weiß und Blau gewählt. Diese Farbgebung soll - wie auch bei anderen Gemeindewappen in neuerer Zeit - zugleich an die territoriale Zugehörigkeit des Ortes zu Bayern erinnern. Zusammen mit der Jahreszahl 1031 im Dienstsiegel als Hinweis auf die erstmalige Erwähnung des Ortes enthält das Wappen eine Fülle historischer Bezüge.

Verleihung des Wappens durch das Bayer. Staatsministerium des Innern am 20. Oktober 1950.

 

Entwurf des Wappens:

Emil Werz, München.

 

Historische Bildquellen:

Wappen des Reichsstifts St. Emmeram in Regensburg.

1. Zimmermann, E. (1930): Bayerische Klosterheraldik. Die Wappen der Äbte und Pröpste der bis zur allgemeinen Säkularisation in Ober- und Niederbayern, der Oberpfalz und bayerisch Schwaben bestandenen Herrenklöster. München (Selbstverlag), S. 126.

2. Treml, M et al. (1989): Politische Geschichte Bayerns. Hefte zur Bayerischen Geschichte Bd. 9. München, Haus der Bayerischen Geschichte, Titelblatt.

Wappen der Grafen von Bogen (1204-1233), von Wittelsbach (ab 1247), des Staates Bayern (ab 1918) (siehe auch das Wappen des Landkreises Erding, das inoffizielle Wappen von Aufkirchen, sowie die Wappenfarben von Kirchberg, Oberding, Langengeisling und Reichenkirchen).

Die Farben des Moosinninger Wappens (Blau und Weiß) nehmen Bezug auf die Zugehörigkeit zu Bayern. Die Farben entstammen den wittelsbachischen Rauten.

Die Entwicklung des bairischen Wappens und seine Verbindung mit anderen heraldischen Zeichen (Ehewappen und Bischofswappen) läßt sich im Landkreis Erding nahezu lückenlos belegen.

Die Rauten sind seit 1247 Bestandteil aller wittelsbachischen und bayerischen Wappen; 1806, 1835 und 1950 stehen sie für Gesamt-Bayern, 1923 für Alt-Bayern.
Die Farben der Rauten sind seit dem 13. Jh. bekannt, die Zahl von 21 Rauten seit 1337 bildlich, seit 1462 urkundlich belegt. Löwe und Rauten erscheinen seit dem 14. Jh. im gemeinsamen Schild; erst im 17. Jh. haben in Alt-Baiern die Rauten den Vorrang.

Besteht das Wappen einer Dynastie oder eines Staates aus mehreren Feldern, so wird ein Feld als sog. "kleines" Wappen verwendet: der Rautenschild, Teil des kurbairischen Wappens 1718 oder des freistaatlichen Wappens seit 1950.

als Beispiele (weitere Belege siehe Landkreis Erding):

1. Stuckdekoration, farbig gefaßt, 1753, Hohenpolding, Pfarrkirche Mariä Heimsuchung, Chorbogen.
Neben dem churbairischen Wappen (siehe Hecken) ist am Chorbogen das Amtswappen des Fürstbischofs Johann Theodor zu sehen mit den Wappen seiner Bistümer Freising (Mohr), Regensburg (Schrägbalken) und Lüttich (Säule), und seinem wittelsbachischen Stammwappen als Herzschild.

2. Fresko-Malerei, Rathaus Erding (sog. Grafenstock), 1912. Abgebildet sind die Wappen verschiedener Pfleger des Pfleggerichts Erding, daneben das Wappen der Stadt Erding und das Wappen des Königreichs Bayern (1835-1918). Die Rauten stehen hier, wie schon 1806 und wieder ab 1950, für Gesamtbayern.

 

Literatur:

Oberbayerisches Archiv Bd. 76 (1950), S. 36-37.
Erdinger Anzeiger, 09./10.08.1952
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S. 290.
Gmeiner, E. (1981): Programmheft, 950-Jahr-Feier der Gemeinde Moosinning, 1031-1981, S. 15.
Landkreis Erding (Hrsg.) (1985): Landkreis Erding - Land und Leute, Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Erding (Landkreis Erding), S. 373.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 14.10.1993.

 

Links:

Homepage der Gemeinde Moosinning
Wasserzweckverband Moosrain


Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 14.07.2001 von Marcus Schmöger

Email: marcus@ed-wappen.de