Langenpreising | |
Gespalten; vorne in Rot eine silberne Zinnenmauer, hinten in Blau 6, in 3 Reihen paarweise gestellte goldene heraldische Lilien. |
Begründung des Wappens:
Langenpreising ist der älteste Stammsitz der Grafen von Preysing, die sich dort urkundlich seit dem 11. Jahrhundert nachweisen lassen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann die Genealogie der Familie mit den im 8. und 9. Jahrhundert genannten "Prisonen" in Zusammenhang gebracht werden. Die Verbindung der gräflichen Familie mit Langenpreising lockerte sich zwar im späten Mittelalter, doch gelang es dem Geschlecht seit dem 17. Jahrhundert seinen grundherrschaftlichen Einfluß in Langenpreising wieder wesentlich zu verstärken und in der Ortsgeschichte eine wesentliche Rolle zu spielen. Weiter ist eine ortsgeschichtlich bemerkenswerte Tatsache, daß durch eine Schenkung im 10. Jahrhundert die Kirche von Langenpreising in den Besitz des Stiftes Obermünster in Regensburg kam und daß das Kloster bis zur Säkularisation in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts dort das Präsentationsrecht ausübte. Diesen Gegebenheiten trägt das Gemeindewappen durch die Verbindung des Preysingschen Stammwappens (in Rot eine silberne Zinnenmauer) mit dem aus heraldischen Gründen und wegen Erhöhung der guten Erkennbarkeit des Schildinhalts im Dienstsiegel etwas geminderten Wappen des Stiftes Obermünster (in Blau 9 goldene heraldische Lilien) Rechnung.
Der Gemeinde wurde die Zustimmung zur Annahme des Wappens vom Bayer. Staatsministerium des Innern am 21. Dezember 1962 erteilt.
Entwurf des Wappens:
Max Reinhard, Passau.
Wappen der Preysing (11. Jhd.) (siehe auch Pastetten).
Die Familie weist verschiedene Seitenlinien
auf.
Pfleger:
Hans, Dorfen, 1388;
Erasmus, Erding 1436;
Wilhelm, Erding 1445/46;
Philipp, Erding 1548-50.
1. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570)
EQVESTRIS ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBILIVM VTRIVSQUE BAVARIAE ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA2. Grabstein der Maria Anna Adelheid Preysing, verh. Seinsheim (t 1767), Marmor, farbig gefaßt, Erding, Klettham, Wallfahrtskirche Hl. Blut, Nordwand.
Der Stein trägt die Wappen "Preysing" und "Seinsheim" in Rokoko-Kartuschen.3. Siebmacher'sche Wappenbücher Band II, 1. Abteilung: Der Adel des Königreichs Bayern. Nürnberg 1856, S. 19.
Preysing,
neben den Törring das älteste noch blühende bayrische Adelsgeschlecht, waren Erbschenken im Herzogthum Bayern und Bisthum Freising. Freiherren 1465, Grafen 1645.
Es leben in Bayern noch zwei Linien, die sich in den Wappen unterscheiden.
1) Preysing-Hohenaschau. Der Schild ist durch eine eingepfropfte Spitze in drei Pläze gesondert, wovon der rechts von R. und S. mit zwei Zinken getheilt ist (Stammwappen), der links von S. und B. getheilt, im b. Feld drei 2, 1, g. Sterne hat (Freiberg von Aschau) und die Spize selbst aschfarb (a) mit g. Dreiberg im Schildesfuss ist. (Diess Wappen der ausgestorbenen Aschauer von Aschau ist das einzige Wappen bayr. Geschlechter, das diese absondere Farbe im Schild führt.) - Von den drei Helmen hat der I. einen, zwischen einem s. und einem r. mit Kleeblättern in den verwechselten Farben besteckten Büffelshorne sizenden, gr. Sittich. Diess ist eigentlich das Kleinod der ausgestorbenen Linie Preysing von Wollnzach (siehe die Abbildung). Das Kleinod der ältesten Preysinger sind zwei Hörner, das eine r., das andere s. - Der II. Helm trägt einen gekrönten grauen auffliegenden Vogel mit g. Flügeln (Aschau) und der III. 7 s. Straussenfedern, die in der unteren Hälfte b. und mit den drei g. Sternen belegt sind (Freiberg). Die Decken sind rechts r., s., links b., s.
2) Preysing-Lichtenegg-Moos. Sie führen das Wappen der älteren Linie Pr.- Lichtenegg mit dem Herzschild der 1836 ausgestorbenen Linie Pr.-Moos. (Die Preysing von Altenpreysing und Kronwinkel und Pr.-Moos führten im 2. Feld das neue und im 3. das alte Aichbergersche Wappen.) Im gevierteten Schild ein g. Herzschild, darin ein , gekrönter Adler (kam mit der Grafenwürde dazu). - 1. und 4. Preysing, 2. und 3. in R. eine zwiscchen zwei s. Bergen aufsteigende s. Spize (Tannberg). - Helme: I. Preysing (-Wollnzach), II. ein r. männlicher, bärtiger Rumpf mit einem weisgestülpten, r. gekrönten Hut, aus dem 6 Hahnfedern hervorstehen, III. zwei s. mit den Köpfen auf der Krone aufstehende Fische. Diese beiden letzteren Helme gehören zu Tannberg und wurden früher die Fische auf beiden Seiten des Mannes statt der Arme angebracht. Decken: r., g. und r., s.
Abbildung: Tafel 12 und 13.4. Fresko-Malerei, Rathaus Erding (sog. Grafenstock), 1912. Abgebildet sind die Wappen verschiedener Pfleger des Pfleggerichts Erding, neben Philipp von Preysing (1548-1550) noch Johannes von Fraunhofen (1453-1487), Hanns von Fraunberg (1442-1444), Krafft von Grünbach (1513-1519), Graf von Seinsheim (ehem. Besitzer des Gebäudes), Graf Bernh. Bero von Rechberg (1666-1691), Ulrich der Ecker (1817), Theodor von Haimhausen (1601-1626), Graf Ernst Benno v. Wartenberg (1629-1666).
5. Erding, St. Johann, Grabsteine.
6. Klettham, Hl. Blut, Krypta;
7. Moosen, St. Stephan, Grabstein.
Wappen des Stifts Obermünster.
Abbildung aus: Treml, M et al. (1989): Politische Geschichte Bayerns. Hefte zur Bayerischen Geschichte Bd. 9. München, Haus der Bayerischen Geschichte, Titelblatt.
Unser
Bayern (Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung) Bd. 12
(1963), S. 16.
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes -
Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S. 277.
CSU-Ortsverband Langenpreising (1982): Ortsprospekt
für die Gemeinde Langenpreising.
Landkreis Erding (Hrsg.) (1985): Landkreis Erding -
Land und Leute, Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Erding (Landkreis
Erding), S. 363.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der
Süddeutschen Zeitung), 07.10.1994.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der
Süddeutschen Zeitung), 14.07.1999.
Homepage der Gemeinde Langenpreising (derzeit nicht
verfügbar, wird bearbeitet)
Langenpreising im Bürgernetz
Homepage von Kemoding (Teil von Langenpreising)
Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 14.07.2001 von Marcus Schmöger
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