Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 21.07.1980.
Ein Wappen spiegelt nunmehr Innings Geschichte wider
Von unserer Mitarbeiterin Heidi Gronegger
INNING AM HOLZ -
Seine bedeutende Rolle in der Geschichte des Ortes hat das
"Holz", der Wald, der die Gemeinde seit uralten Zeiten
umgab, schon immer gehabt. Ob das nun im Zusatz "Inning am
Holz" seinen Niederschlag fand, im geographischen Begriff
"Holzland" oder jetzt in dem neuen Gemeindewappen, das
Landrat Zehetmair in Vertretung des Regierungspräsidenten
Raimund Eberle (Regierung von Oberbayern) dem Inninger
Bürgermeister Franz Mesner offiziell überreichen konnte. Daß
dieser denkwürdige Augenblick im Selbstverständnis einer
Gemeinde mit dem 100jährigen Gründungsfest der Freiwilligen
Feuerwehr zusammenfiel, war lange geplant, von daher kein Zufall.
Als der Inninger Gemeinderat am 13. Mai 1980 dem endgültigen
Wappenentwurf zugestimmt hatte, war das der Schlußstrich unter
ein Kapitel, das über zwölf Monate lang die Gemüter der
Gemeindeväter beschäftigt hatte. So lange hatte nämlich der
Herrschinger Graphiker Peter Ziller gebraucht, um in alten
Urkunden, dem Staatsarchiv in München und in privaten Sammlungen
nach beziehungsreichen Symbolen Inninger Ortsgeschichte zu
graben, sie auf Papier zu bringen, deutlich zu machen, wie sehr
sich die alten Inninger, angefangen bei Adlabert von Inningen
(1140), von anderen Gemeinden unterscheiden. Denn auf eine
Unterscheidung, auf eine spezifisch Inningsche Ausprägung muß
es den Wappen, die nach streng heraldischen Gesichtspunkten
entworfen werden, letztlich ankommen.
Was nun auf dem neuen Wappen prangt - "über
einem von Silber und Grün gespaltenen Dreiberg gespalten von Rot
und Silber, vorne übereinander drei silberne Widderhörner,
hinten eine wachsende grüne Tanne", diese Symbole erzählen
von der Inninger Familie derer von Schnöden, die um 1230 in
Inning ansässig waren. Da jedoch die von Schnöden keine
männlichen Nachkommen hatten, wurde das Gut Inningen 1636 durch
die beiden Schwestern Anastasia und Rosina dem Bürger
Stockinger, Schöffmeister und Treidhändler aus Rosenheim
verkauft. Innings silberne Widderhörner sind dem Wappen derer
von Schnöden entnommen. Bliebe nur noch der Dreiberg mit der
grünen Tanne, unverkennbares Zeichen einer Gemeinde, die seit
Jahrhunderten von Wald umgeben, mitten im tertiären Hügelland,
dem Erdinger Holzland liegt.
Unser Bayern (Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung) Bd. 30 (1981), S. 100.
Neue
bayerische Gemeindewappen
Inning a.
Holz (Landkreis Erding). Wappen: Über einem von
Silber und Grün gespaltenen Dreiberg gespalten von Rot und
Silber; vorne übereinander drei silberne Widderhörner, hinten
eine wachsende grüne Tanne (RS. OB. vom 2. Juni 1980 Nr. 230 -
8001 ED 1/80). - Die drei Widderhörner im neuen Gemeindewappen
sind dem Wappen der adeligen Familie Schnödt entnommen, die als
Grundbesitzer im Gemeindegebiet begütert war. 1636 starb dieses
Geschlecht aus, das seit 1514 in Inning ansässig war. Die grüne
Tanne und der Dreiberg weisen auf die geographische Situation der
Gemeinde im sog. Erdinger Holzland hin. - Gemeindefahne:
Grün-Weiß.
Reinhard Heydenreuter
Landkreis Erding (Hrsg.) (1985): Landkreis Erding - Land und Leute, Geschichte, Wirtschaft, Kultur. Erding (Landkreis Erding), S. 352.
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Seit 1980 besitzt Inning ein eigenes Gemeindewappen. Die drei
Widderhörner im historischen (linken) Feld stammen aus dem
Wappen der Edlen von Schnödt (Besitzer von Inning 1514-1636),
die wachsende Tanne im rechten Wappenteil nimmt Bezug auf die
Gegenwart und symbolisiert das Holzland (Inning am Holz).
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Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 07.05.1993.
Wappen im Landkreis
DASS INNING im
Holzland liegt, bringt bereits das Wappen zum Ausdruck: Es zeigt
eine grüne Tanne auf weißem Grund und im unteren Teil den
Dreiberg. Auf rotem Grund sind drei silberne Widderhörner
abgebildet. Sie sind dem Wappen der im Gemeindegebiet einst
vertretenen Adelsfamilie Schnöd entnommen. Der Grabstein der
Balburga Schnöd befindet sich in Oberneuching in der
Seitenkapell der Pfarrkirche St. martin. Die Schnöds waren ein
"Ehrbares Geschlecht" der Reichsstadt Nürnberg (1408),
kamen später nach Ulm (1552) und dann in das Erdinger Land. Der
Ortsname wird von einem Personennamen Inno abgeleitet. 1690 wurde
der für die damalige Zeit bedeutsame Markt Innings durch den
Taufkirchener Schloßherrn Adam von Puech gewaltsam nach
Taufkirchen verlegt.
pb
Abbildung
Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 29.10.1999 von Marcus Schmöger