Erdinger Anzeiger/Dorfener Anzeiger (Unabhängige Heimatzeitung für den Landkreis Erding), 27.04.1983.
Hohenpoldings
Finanzen nicht rosig:
Politiker zahlen das neue Wappen
Hohenpolding
(hof) - Die Verleihung des neuen Gemeindewappens durch Landrat
Zehetmair stand im Mittelpunkt der Hohenpoldinger
Bürgerversammlung. Zehetmair freute sich ausdrücklich,
Hohenpolding als vorletzter Gemeinde im Landkreis ein Wappen
verleihen zu dürfen. Das seiner Meinung nach gestalterisch
gelungene Wappen, solle als Zeichen des Zusammenhalts in der
Gemeinde stehen, was auch die Symbole für die Kirchen in
Hohenpolding und Sulding im Wappen als Zeichen der Verbundenheit
andeuten.
Vorweg erläuterte Bürgermeister Hermann Oberwallner die
Entstehung des Wappens, gegen das sich die Gemeinderäte aus
Sparsamkeit lange Zeit gesträubt hätten. Erst die Hochzeit
Oberwallners im letzten Jahr hätte sie veranlaßt, dem Wunsch
des Bürgermeisters nachzugeben, jedoch wollten sie das Wappen
aus eigener Tache bezahlen, um den Steuerzahler nicht zu
belasten. So kam es zu folgender Lösung: Eine Hälfte der Kosten
trägt der Bürgermeister, die andere Hälfte haben die zwölf
Gemeinderäte übernommen.
Interessant war im Rahmen der Wappenverleihung der geschichtliche
Rückblick Oberwallners auf das Gemeindegebiet: Die Gemeinde
Hohenpolding (1128 Einwohner) umfasse neben dem Ort Hohenpolding
(177 Einwohner) 56 weitere Ortsteile, von denen die größten
Erdmannsdorf (68 Einwohner), Dickharting (67), Penning (61) und
Sulding (55) sind. Die Ortsnamen wiesen das Gemeindegebeit als
"ältestes bayerisches Sidelungsland" aus, da nicht
weniger als 13 Orsteile einen"-ing"-Namen trügen
(Amelgering, Dickharting, Diemating, Harting, Helding, Loiting,
Penning, Hohenpolding, Ramperting, Rechlfing, Reinting, Sinzing
und Sulding). Dies seien selbst innerhalb des altbayerischen
Kernraumes überdurchschnittliche 23 Prozent.
Urkundlich erwähnt seien Orte aus dem Gemeindegebiet erstmals im
10. Jahrhundert (Diemating 994, Klesham 1035, Sulding 1060,
Amelgering 1138, Hohenpolding 1154). Die Verbindung des Ortes
Hohenpolding mit dem Kloster Frauenchiemsee ließe sich bis zum
Jahr 1554 zurückverfolgen. Das 1585 erwähnte Kirchenpatrozinium
"St. Martinus und Beata Maria Virgo" weise auf eine
Kirchengründung im 8. Jahrhundert hin.
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Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 24.01.1994.
Wappen im Landkreis
DER ALTE ORTSNAME
Hohenpoldings hat sich wahrscheinlich aus einem Personennamen
Paldo oder Pald entwickelt. Es handelte sich vermutlich um einen
Bajuwaren, der sich mit seiner Sippe unweit des Rechlfinger
Baches niederließ. Von bajuwarischen Siedlern künden noch sechs
weitere ing-Orte im Gemeindebereich. Die heutige Gemeinde
Hohenpolding besteht aus den ehemaligen Orten Sulding und
Hohenpolding. Die wahrscheinlich im 8. Jahrhundert gegründete
Kirche von Hohenpolding trägt heute das Patrozinium "Mariä
Heimsuchung". Lilie und Krone als Mariensymbol weisen darauf
hin. Das Kreuz mit Krone steht für die Kirche in Sulding
(Patrozinium "Kreuzerhöhung St. Helena"). Im
Schildfuß sind zwei Seeblätter abgebildet. Sie erinnern an das
Kloster Frauenchiemsee, das als Grundherr für die Geschichte des
Gemeindegebiets von Bedeutung war.
pb
Abbildung
Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 29.10.1999 von Marcus Schmöger