Oberbayerisches Archiv Bd. 80/81 (1957), S. 155, 157.
Altenerding (Landkreis Erding)
Wappen: In Rot zwei
voneinander abgewendete, aufrechtstehende silberne Pflugmesser
(ministerielle Zustimmung durch Entschl. vom 5. August 1957 Nr. I
B 1 - 3000 - 29 A/4).
In dem 806 erstmals als Ardeoingas
erwähnten Ort saß vom 12. Jahrhundert bis gegen 1423/28 ein
danach "Aerdinger" benanntes Adelsgeschlecht. Unter den
zahlreichen gleichnamigen und ebenfalls wappenführenden
Geschlechtern in Südbayern läßt es sich durch den
gelegentlichen Zunamen "von Kirchötting" und die Lage
der in den einschlägigen Urkunden aufgeführten Orte einwandfrei
lokalisieren. Die Siegel des Ott (1363, 1381) und des Konrad
Aerdinger (1372) in den Urkundenbeständen der Köster Rott und
Indersdorf überliefern das Stammwappen, zwei Pflugmesser in
altertümlicher Form (sog. "Kolter" oder
"Sech"). Sie sollen offenbar ebenso auf den mit
"Erde" gedeuteten Familiennamen hinweisen, wie die
Pflugschar im Wappen der im 13. Jahrhundert entstandenen Stadt
Erding sich auf diesen Ortsnamen bezieht. Mit den Farben Weiß
und Rot des Gemeindewappens wird auf das Wappen der Grafen von
Haag angespielt, die im 16. Jahrhundert das seit 1483 als Hofmark
nachweisbare Altenerding besaßen.
Unser Bayern (Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung) Bd. 6 (1957), S. 72.
Altenerding (Landkreis Erding). Wappen: In Rot zwei voneinander abgewendete, aufrechtstehende silberne Pflugmesser (IME vom 5. August 1957 Nr. I B 1 - 3000 - 29 A/4).
Erdinger Anzeiger (Heimatblatt für Erding, Dorfen, Taufkirchen und Wartenberg), 13.06.1957.
Zwei Pflugmesser in Silber auf Rot
Altenerding erhält Gemeindewappen - Luftschutzhelfer aufgestellt
Altenerding
(aa) - Bürgermeister Brenninger konnte den
Gemeinderäten jetzt den Entwurf des künftigen Gemeindewappens
vorlegen. In dem Gutachten des Staatsarchivs wurde angeführt,
daß sich bei den für die Gestaltung des Wappens notwendigen
Nachforschungen der Name Arding (ardeoingas) urkundlich schon 768
feststellen läßt. Altenerding (das ältere Erding) ist eine
echte bajuwarische Siedlung. Das Wappen, zwei stehende
Pflugmesser in Silber auf rotem Grund ist in der Formgebung sehr
gut gelungen.
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Erdinger Anzeiger (Heimatblatt für Erding, Dorfen, Taufkirchen und Wartenberg), 27./28.07.1957.
Hier an der Sempt ließ sich Ardeo nieder
Porträt der zweitgrößten Gemeinde des Landkreises - Neues Wappen
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Altenerdings Gemeinderat hat für diese Tradition weitgehendes
Verständnis. So wurde erst unlängst ein neues Gemeindewappen
beantragt und auf Vorschlag von Staatsoberarchivrat Dr. Klemens
Stadler, ein traditionsvolles Symbol geschaffen, das durch das
Staatsministerium des Innern genehmigt wurde. Dargestellt sind
zwei Selche (oder Kolter). Diese landwirtschaftlichen Geräte,
die der Urbarmachung des Bodens dienten, führte der Bischof von
Salzburg in seinem Wappen. An die Zeit der Zugehörigkeit zum
Bistum Salzburg soll das neue Wappen erinnern.
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S. 219.
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1957 erhielt Altenerding ein Gemeindewappen verliehen: In Rot
zwei voneinander abgewendete aufrechtstehende silberne
Pflugmesser. (Die Farben Rot und Silber wurden im Hinblick auf
das Wappen der Grafen von Haag gewählt.) Die Pflugmesser sind
die Symbole der Edlen von Aerding, die uns in etlichen Siegeln
erhalten sind. Das Aerdinger Wappen kam übrigens auch bei
Freilegungsarbeiten in der Kirche Kirchötting 1962 zum Vorschein.
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Stadler, K. (1965): Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Band 4 Die Gemeindewappen des Freistaates Bayern I. Teil A-L. Bremen (Angelsachsen-Verlag), S. 17.
ALTENERDING (Landkr. Erding). - Wappen: In Rot zwei voneinander abgewendete, aufrechtstehende silberne Pflugmesser. - In dem schon 806 erstmals urkundlich erwähnten Ort saß vom 12. Jahrh. bis etwa 1428 ein nach ihm benanntes Adelsgeschlecht. Unter den vielen Familien namens Erdinger läßt es sich durch Zusätze zum Hauptnamen und die Nachweise von Besitzungen in der Gegend genau lokalisieren. Aus den Siegeln im 14. Jahrh. kennt man das Schildbild, zwei Pflugmesser in altertümlicher Form, die sogenannten Kolter oder Sech. Ähnlich wie im Stadtwappen von Erding spielt die Figur auf "Erde" an. 1957 nahm die in neuester Zeit schnell aufgeblühte Gemeinde das alte Zeichen als Wappen an. Die Farben Silber und Rot weisen auf das Wappen der Grafen von Haag hin, die das seit 1483 als Hofmark nachweisbare Altenerding im 16. Jahrh. besaßen.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 21.07.1999.
Zwei neue Stadtteile am Hals
Die Wappen von Langengeisling und Altenerding zieren jetzt Bauernfeinds Amtskette
Von Martin Erdner
Erding
- Wer bisher glaubte, Langengeisling und Altenerding seien nach
der Fusion für die Herzogstadt zu einem Anhängsel geworden, der
hat zumindest seit wenigen Tagen Recht: Die Wappen der ehedem
eigenständigen Gemeinden baumeln nunmehr an der Amtskette des
Erdinger Bürgermeisters. Karl-Heinz Bauernfeind wird die um die
beiden Wappen erweiterte Kette zum ersten Mal am kommenden
Sonntag zur Verabschiedung des Stadtpfarrers Josef Mundigl
tragen. Dies möglich gemacht hat der 31jährige Diplom-Ingenieur
für Augenoptik, Franz Widmann junior.
Der war selbst überrascht, als er den Auftrag erhielt. Das
Erdinger Uhren-, Optik- und Schmuckgeschäft kann solche
Aufträge gar nicht selbständig erledigen, spezialisierte
Juweliere sind da nach Widmanns Worten gefragt. Doch die
Vertrauensstellung des Familienuternehmens, das seit 1896 einen
festen Sitz in der Langen Zeile hat, gab den Ausschalg.
"Nach den konkreten Vorstellungen des Bürgermeisters und
meinen Vorgaben" gab Franz Widmann den Auftrag weiter an das
Feldkirchener Unternehmen "Deschler". Was auf den
ersten Blick relativ einfach aussieht - zwei Kettenglieder, zwei
Verbindungsschlaufen und die beiden Wappen waren herzustellen -,
stellte die Handwerker vor einige Probleme. Denn der
ursprüngliche Hersteller der vergoldeten Silberkette, die vor
dem Zweiten Weltkrieg angefertigt wurde, ist unbekannt, und damit
sind die Muster der Kettenglieder und Verbndungsschlaufen
verschollen. Die Sonderanfertigungen trieben die Kosten in die
Höhe. 5000 Mark stellte der Stadtrat für die
"Aufrüstung" der Bürgermeisterkette bereit. Um rund
zehn Zentimeter ist die Kette nun länger. Sie wurde Bauernfeind
quasi auf den Leib geschneidert. Und wenn seine Nachfolger
kleiner sind, müssen sie das Stadtwappen nicht vor dem
Hosentürl baumeln lassen - die Kettenglieder können jederzeit
herausgenommen werden. Auch Verlängerungen sind dank der nun
vorliegenden Muster möglich.
Fast liebevoll richtet Franz Widmann die Amtskette für das Photo
gerade. So schnörkellos, wie sie ist, gefällt sie dem
31jährigen, der seit etwas mehr als einem Jahr das Unternehmen
führt: "Das Schlichte ist schöner als das Pompöse."
Abbildung
Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 08.11.1999 von Marcus Schmöger